E. Cuniculi


E.C.


 

Bei Encephalitozoon Cuniculi, auch bekannt als “E. Cuniculi” oder “E.C.“, handelt es sich um einen Parasiten (Pilzart), der das zentrale Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) des Kaninchens befällt. Oftmals werden aber auch andere Organe (Nieren, Leber, Milz, Herz, Darm, Lunge, Augen) von dem Erreger in Mitleidenschaft gezogen, da er sich über das Blut ausbreiten und vermehren kann.

Obwohl diese Krankheit weit verbreitet ist, wissen viele Kaninchenhalter immer noch nichts von diesem Parasiten.

Übertragung:

1. Der Parasit wird über den Kot und Urin ausgeschieden (Sporen des Pilzes). Uriniert oder setzt das Kaninchen Kot auf einer Wiese ab, ist diese Stelle bereits mit dem Erreger kontaminiert. Sollte also ein gesundes Kaninchen von der Stelle der Wiese fressen, kann es sich dabei anstecken, indem es den Erreger aufnimmt.

2. Man sagt, dass die Kaninchen den Parasiten schon teilweise in sich tragen und er somit jederzeit ausbrechen kann, beispielsweise wenn das Kaninchen ein stark geschwächtes Immunsystem hat oder es unter extremem Stress leidet.

Symptome:

– Kopfschiefhaltung (die wohl bekannteste Form): Je nach Stadium ist der Kopf (leicht) zur Seite geneigt und die Kaninchen zucken oder wackeln oft mit dem Kopf.

– UmfallenDurch Infektionen im Ohr und der Kopfschiefhaltung kann es dazu führen, dass die Kaninchen völlig desorientiert sind und somit keinen Gleichgewichtssinn mehr haben und öfters umfallen. Meist versuchen sie wieder aufzustehen, was ihnen je nach Stadium kaum bis gar nicht gelingt.

– Lähmungen: Durch den Parasiten kann es ebenso zu Lähmungen kommen, die sich meist zuerst in den Hinterläufen zu erkennen geben.

– AnfälleHäufig sind die Kaninchen nicht mehr ansprechbar und wirken völlig “in ihrer eigenen Welt” und starren in die Leere, während sie den Kopf schief halten und möglicherweise dabei zucken.

– Blindheit, Taubheit: Seltener kommt es vor, dass die Kaninchen durch die Krankheit sogar blind oder taub werden können bzw. wirken.

– Fressunlust (und Gewichtsverlust): Oft können die Kaninchen nicht mehr selbständig fressen (dies kann durch die o.g. Symptome geschehen).

– Darmprobleme: Darmprobleme (wie Durchfall und/oder Trommelsucht) sind häufig der Grund durch die veränderte Futteraufnahme (fressen kaum bis gar nicht) und/oder der eingeschränkten Bewegung.

– verklebte Augen/Nase: verzögerter Pupillenreflex

Beispiele für andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen:

– Kopfschiefhaltung: Mittelohrentzündung, Hirnhautentzündung, Hirntumore, Halsverletzungen

– UmfallenMittelohrentzündung, Hirnhautentzündung, Hirntumore, Parasitenbefall im Ohr, Schlaganfall, Infektionen

– Lähmungen: Verletzungen und/oder Stauchungen der Wirbelsäule, Knochenbrüche, Blähungen, Tumore an der Wirbelsäule / im Bauchraum, Schlaganfall, Infektionen

– AnfälleMittelohrentzündung, Hirnhautentzündung, Hirntumore, Schlaganfall, Infektionen

– Blindheit, Taubheit: Blähungen, Hirntumore, Abszesse, Schlaganfall, Infektionen

– Fressunlust (und Gewichtsverlust): Bezoare (=Fremdkörper) im Magen, Verstopfung, Infektionen des Magen/Darmtraktes

– Darmprobleme: Fehl- und Mangelernährung, Bezoare (=Fremdkörper) im Magen, Verstopfung, Infektionen des Magen/Darmtraktes, Stress

– verklebte Augen/Nase: Erkältung, Fremdkörper im Auge, Myxomatose

Diagnose und Behandlung:

Sollte das Kaninchen eins der o.g. Symptome aufweisen, sollte man schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen um abzuklären, ob es sich tatsächlich um E.C. handelt oder vielleicht um eine andere Erkrankung.

Mit einem Test (Tuschetest oder Immunfluoreszenztest) kann der Tierarzt dann feststellen, ob das Kaninchen E.C. hat und falls sich dies bestätigt, kann der Parasit mit bestimmten Medikamenten (Anti-Wurmmittel, Vitamine, Antibiotika, Cortison) behandelt werden.

Wenn E.C. früh genug erkannt wird, schlagen die Medikamente relativ gut an und es kann sein, dass die Symptome komplett verschwinden und das Kaninchen ein normales Leben führen kann. Das heißt allerdings nicht, dass der Parasit bekämpft ist, denn ist E.C. einmal ausgebrochen, ist es unheilbar (vergleichbar mit HIV bei uns Menschen), nur behandelbar.


(Quelle: https://www.diebrain.de/k-cuni.html)